Callcenter-Betrügereien
Wir haben für Sie hier Tipps und Hinweise für verschiedene Situationen zusammengestellt:
- Enkeltrick
- Falscher Polizist
- Gewinnversprechen
- Liebesbetrug
- Schockanrufe
- Messenger
Mit freundlicher Genehmigung vom BLKA zur Verfügung gestellt.
Wo finde ich weitere Informationen?
- Polizeiliche Beratungsstellen: Die Polizei bietet kostenlose Beratungen zum Thema Einbruchschutz und Betrugsprävention an. Hier geht’s zum Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten.
- Seniorenorganisationen: Viele Seniorenorganisationen bieten Informationsveranstaltungen und Beratungen zum Thema Betrugsprävention an.
Enkeltrick
Ein Anrufer gibt sich als Verwandter aus und benötigt dringend Geld?
Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht?“, „Hallo Oma“, „Hallo Opa“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger an, geben sich als Verwandte, Enkel oder gute Bekannte aus und bitten Sie im Laufe des Gespräches dringend um Bargeld.
Als Grund wird meist ein kurzfristiger finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht. Sobald Sie bereit sind zu zahlen, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt.
So schützen Sie sich!
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen! Raten Sie nicht, wer anruft – fordern Sie die Anruferin oder den Anrufer auf, den Namen selbst zu nennen!
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, wenn der Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert!
- Legen Sie einfach auf und nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen! Versichern Sie sich der Echtheit des Anrufers, aber rufen Sie nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurück! Rufen Sie den angeblichen Angehörigen stattdessen unter der Ihnen bekannten Rufnummer an oder besprechen Sie sich mit anderen Familienangehörigen oder Ihnen nahestehenden Personen!
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen!
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie die Polizei unter dem Notruf 110!
Falscher Polizist
„Hallo, hier spricht die Polizei“
Betrüger geben sich am Telefon häufig als Polizeibeamte aus und erzählen Ihnen z. B., dass in Ihrer Nachbarschaft mehrere Einbrüche stattgefunden haben und davon auszugehen ist, dass in Kürze auch bei Ihnen eingebrochen wird. Daher seien Ihr Geld und Ihre Wertsachen zuhause nicht mehr sicher. Aber auch auf der Bank sei Ihr Geld in Gefahr, da die Bankmitarbeiter korrupt seien und mit den Einbrechern zusammenarbeiten würden.
Die Betrüger fordern Sie im weiteren Gesprächsverlauf auf, dringend Ihr Geld und Ihre Wertgegenstände zur vorübergehenden sicheren Verwahrung an die Polizei zu übergeben. Ein vermeintlicher Polizeibeamter in Zivil würde zu einem vereinbarten Termin vorbeikommen und das Geld und die Wertsachen abholen.
So schützen Sie sich!
- Geben Sie am Telefon grundsätzlich keine Auskünfte über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse!
- Legen Sie einfach auf, wenn der Gesprächspartner Geld von Ihnen verlangt! Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen!
- Die Polizei ruft nie mit unterdrückter Rufnummer oder unter dem Notruf 110 an! Die Polizei befragt Sie am Telefon niemals, ob und wieviel Bargeld oder Wertgegenstände Sie zuhause oder auf der Bank haben, auch nicht im Rahmen von dringenden Ermittlungen!
- Die Polizei nimmt niemals Bargeld, Schmuck oder andere Wertsachen zur Aufbewahrung entgegen!
- Wenn Sie unsicher sind, verständigen Sie die Polizei unter dem Notruf 110!
Gewinnversprechen
„Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!“ lautet die frohe Botschaft
Das Versprechen angeblich hoher Gewinne ist eine Betrugsmasche, die es in den unterschiedlichsten Varianten gibt. Meist geben sich die Betrüger als Notare oder Rechtanwälte eines Gewinnspielunternehmens aus und behaupten, Sie hätten eine hohe Geldsumme, eine Reise oder auch ein Auto gewonnen.
Bevor Sie aber den vermeintlichen Gewinn erhalten, müssen Sie erst angefallene Kosten für Rechtsanwalts-, Notar-, Bearbeitungs- oder Zollgebühren bezahlen. Dazu sollen Sie das Geld auf ein zumeist ausländisches Konto mittels Bargeldtransfer überweisen, eine kostenpflichtige Telefonnummer anrufen, Gutscheinkarten erwerben oder das Geld in bar an einen Abholer übergeben. Der versprochene Gewinn wird Ihnen jedoch nie ausgezahlt!
So schützen Sie sich!
- Überlegen Sie, ob Sie überhaupt an einem Gewinnspiel teilgenommen haben. Wenn nicht, können Sie auch nichts gewonnen haben!
- Bei echten Gewinnen müssen Sie keine Vorleistung erbringen, um den Gewinn zu erhalten!
- Geben Sie keine persönlichen Informationen z. B. Adressen, Kontodaten, Kreditkartennummern weiter!
- Überweisen Sie niemals Geld im Voraus! Rufen Sie keine meist kostenpflichtigen Telefonnummern zurück!
- Kaufen Sie keine Gutscheinkarten (PaySafeCard) für unbekannte Personen und geben Sie die Kartennummer (PIN) nie an Fremde weiter!
- Legen Sie einfach auf!
- Verständigen Sie im Verdachtsfall die Polizei unter dem Notruf 110!
Liebesbetrug
Love-Scamming
statt großer Liebe hoher Geldverlust und emotionale Enttäuschung!
In Online-Partnerbörsen oder sozialen Netzwerken suchen die Betrüger nach potenziellen Opfern. Ist ein Kontakt erst einmal hergestellt, werden Sie im Internet oder am Telefon mit Liebesbekundungen und Aufmerksamkeit überhäuft – und zwar einzig und allein mit dem Ziel, Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Denn plötzlich gibt es Schwierigkeiten mit der Einreise, dem Pass, einer Autopanne, einem Überfall oder Diebstahl der Kreditkarte, einem Krankenhausaufenthalt oder vielem anderen mehr - die Betrüger brauchen dringend schnelles Geld und Sie sind die einzige Hoffnung …
So schützen Sie sich!
- Sie erkennen Betrüger oft an übermäßigen Liebeserklärungen und schnellen Heiratsplänen!
- Geben Sie in sozialen Medien und am Telefon möglichst wenig persönliche Daten wie Anschrift, Geburtsdatum oder Auskünfte über Ihren Arbeitgeber preis. Mit jeder Information haben die Betrüger mehr Möglichkeiten, Sie zu täuschen oder unter Druck zu setzen und um Geld zu bitten!
- Überweisen Sie grundsätzlich kein Geld an Menschen, die Sie nie persönlich kennengelernt oder gesehen haben! Machen Sie geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig!
- Lösen Sie keine Schecks ein oder leiten Briefe und Päckchen weiter – bewahren Sie solche auch nicht auf!
- Seien Sie misstrauisch, wenn ein persönliches Treffen immer wieder verschoben wird!
- Wenn Sie einen finanziellen Schaden erlitten haben, erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei!
- Im Notfall wählen Sie den Notruf 110!
Schockanruf
„Hilfe, ich hatte einen schlimmen Unfall!“
Bei einem sogenannten „Schockanruf“ geben sich die Betrüger beispielsweise als Verwandte, Polizei, Staatsanwalt, Richter oder Arzt aus. Dabei täuschen sie mit aufgeregter oder weinerlicher Stimme eine dramatische oder lebensbedrohliche Notsituation vor.
Dadurch wird versucht, Sie in Panik zu versetzen und zu unüberlegtem Handeln zu verführen. Ziel der Betrüger ist es, Sie mit einer erfundenen Geschichte unter Druck zu setzen, damit Sie schnell Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen übergeben, überweisen oder irgendwo hinterlegen.
So schützen Sie sich!
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen! Legen Sie einfach auf, wenn Ihr Gesprächspartner Geld fordert!
- Polizei oder Justiz verlangen in Deutschland am Telefon niemals eine Kaution, um beispielsweise eine Haftstrafe eines Familienangehörigen abzuwenden!
- Die Polizei oder sonstige Amtspersonen bitten Sie nie um die Aushändigung von Bargeld oder Wertsachen!
- Dringende ärztliche Behandlungen und lebensrettende Medikamente sind niemals von einer vorherigen Geldzahlung abhängig!
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen!
- Kontaktieren Sie Ihre Angehörigen unter den Ihnen bekannten Telefonnummern, um den Sachverhalt abzuklären!
- Verständigen Sie im Verdachtsfall die Polizei unter dem Notruf 110!
Messenger-Betrug
„Hallo, mein altes Handy ist kaputt …“
Sie erhalten von einer unbekannten Nummer eine Nachricht über WhatsApp oder eine SMS. Die Betrüger geben vor, ihre Telefonnummer habe sich geändert, da das alte Handy kaputt oder verloren gegangen sei. Sie sollen die neue Nummer speichern und die alte löschen.
Da das eigene Online-Banking auf dem neuen Handy noch nicht funktioniere, bittet Ihr angeblicher Angehöriger Sie dann um eine dringend erforderliche Geldüberweisung und übermittelt entsprechende Überweisungsdaten.
So schützen Sie sich!
- Seien Sie immer misstrauisch, wenn Sie über WhatsApp oder andere Messenger um Geldüberweisungen gebeten werden!
- Überweisen Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Bankverbindungen, ohne die Nachricht zu überprüfen!
- Bevor Sie die angeblich neue Nummer abspeichern, fragen Sie immer erst bei Ihren Familienangehörigen oder Freunden unter der Ihnen bekannten Telefon-nummer nach, ob die Nachricht echt ist!
- Blockieren Sie unbekannte, verdächtige Kontakte!
- Falls Sie bereits Geld überwiesen haben, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei!
- Kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank, denn vielleicht lässt sich die Überweisung noch zurückbuchen!
- Im Notfall wählen Sie den Notruf 110!